Er mußte leider noch deutlicher werden!

Roland Spohn, Tusche und Aquarell, 38,5 x 30 cm, 2006

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Er mußte leider noch deutlicher werden!

Das Tag-Pfauenauge (Inachis io) – jeder hat diesen wunderschönen Schmetterling schon einmal in seinem Leben gesehen.
In einem unachtsamen Augenblick ist er vielleicht sogar der verblüffenden Täuschung eines stierenden Augenpaares erlegen
(Aposematismus, das Vortäuschen eines gefährlichen Tieres durch ein Harmloses) und davor zurück geschreckt, wenn der Falter rasch seine Flügel öffnete.
Kein Wunder: Mit den angedeuteten Lichtreflexen in den Pupillen ist diese Täuschung perfekt, vor allem wenn sie unerwartet auftaucht! Jedoch steht das Tag-Pfauenauge nicht alleine und ist nur ein Beispiel einer langen Tradition.
Viele Schmetterlings-Raupen und Imagines – die erwachsenen Tiere der Insekten - scheinen das Antlitz gefährlicher Tiere „mit bösen Blicken“
zum Schutz des eigenen Lebens nachzuahmen. Einige weitere markante Beispiele davon sind im Bild dargestellt:
• Kaiman oder Alligator-Mimikry: Imago von Fulgora lucifera,
• Schlangen-Mimikry: Raupe von Leucorhampha sp.
• Rhesus-Affen-Mimikry: Imago von Spalgis epius aus Indien
• und sogar die Andeutung eines Totenkopfes: Imago des Totenkopf-Schwärmers (Acherontia atrops).

Doch scheint dieses Gruselkabinett gegen den gegenwärtigen größten Feind der Natur– den Menschen - keine Chance zu haben. In ferner Zukunft wird dann logischerweise ein Schmetterling sein größtes Feindbild - ein Menschengesicht - auf seine Flügel gezaubert haben, samt Brillengläser und Pupillenspiegelungen!