Der Wald sieht alle Deine Sünden

Roland Spohn, Tusche und Aquarell, 38,5 x 30 cm, 2002

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Der Wald sieht alle Deine Sünden

Das Thema Waldsterben ist auch heute noch nicht begraben bzw. ersteht immer wieder neu auf.

Für einen der neueren Faktoren ist der mobile Mensch und sein weltweiter Handel verantwortlich:
Im Winter 2001/2002 wurde das erste Tier in Sachsen gefunden, vermutlich als blinder Passagier mit Verpackungsholz aus China eingereist.
Der Asiatische Laubholz-Bockkäfer (Anoplophora glabripennis) besitzt schwarz glänzende Flügel mit weißen Flecken und auch seine Antennen
sind schwarz-weiß gestreift. Dabei sind sie als Erwachsene mit ihren 3 cm Körperlänge wahre Prachttiere unter den Käfern.
Seine Larven fressen sich durch die Rinde und das benachbarte Kambialgewebe, hinterlassen Bohrgänge mit bis zu 3 cm Durchmesser und unterbinden
dadurch den Stofftransport zwischen Wurzel und Baumkrone. Die Opfer, Ahorn, Ross-Kastanien, Pappeln und Weiden, sterben ab.

Doch ist der Käfer mit Migrationshintergrund nur einer der vielen Faktoren, an dem unser Wald leidet.
Seit vielen Jahrhunderten wird er immer wieder abgebrannt (Brandrodung), übermäßigt niedergesägt oder von heftigen Stürmen, wie etwa „Lothar“, heimgesucht.

Ein weiterer Faktor ist die Papierver(sch)wendung – auch durch Künstler:
Stapelt man allein das Papier, das alle Deutschen in einem ganzen Jahr verbrauchen, aufeinander, so könnte man darauf locker von der Erde bis zum Mond klettern!

Und – es gibt „Augenzeugen“ unter den Tieren und Pflanzen des Waldes, die die Sünden des Menschen nicht vergessen:


• Waldkauz (Strix aluco)
• die einen Schlangenkopf imitierende Raupe des Mittleren Weinschwärmers (Deilephila elpenor)
• Abend-Pfauenauge (Smerinthus ocellata)
• Moosauge (Moneses uniflora)
• Brandstellenmoos oder Drehmoos (Funaria hygrometrica)